Modernistisches Mehrfamilienhaus, das zu seiner Zeit das Erscheinungsbild der Altstadt von Palma veränderte. Der Baumeister war Bartolomé Ferrà Perelló (1843-1924), ein Vertreter der kulturellen Bewegung mit Namen  „La Renaixença“, ein Freund der Ansätze der Neugotik und Unterstützer eines Wiederbelebens des Mittelalters im Geiste und in Schaffenskraft. Ferrá war Initiator der Stiftung des Museo Arqueológico Luliano (archäologisches Museum), von dem er zudem der erste Direktor wurde. Für Ferrá war die Eröffnung des Fliesenwerks „La Roqueta“ ein Wiederbeleben der Vergangenheit, wofür er sich eingesetzt hatte. Ferrá verwendete in diesem Haus, Can Barceló (1902-1904), eine Verzierung aus Fliesen und bedauerte gleichzeitig die Unmöglichkeit, sie öfter einzusetzen.

Die an der Fassade angebrachten Fliesen sind ein Werk des mallorquinischen Zeichners Vicenç Llorens. Von den neun Geschossdecken sind zwei mit Ornamenten aus zweifarbigen Motiven von Adlern und Drachen verziert  (bereits im Gran Hotel verwendet). Die restlichen Deckenverzierungen wiedmen sich Allegorien aus der Musik, Architektur, Literatur, Keramik und Textilindustrie und dem Handel. Letztere wurden einbezogen, weil der Bauträger dieses Wohnhauses Bartomeu Barceló Mir, Händler von Waren aus Übersee und Textilunternehmer war (tatsächlich wurde das Gebäude auf dem Grundstück erbaut, auf dem sich zuvor seine Weberei befand).

An der Fassade von Can Barceló sind auch Schmiedeeisen an den Balkonen und vier wenig verzierte Erker zu sehen. Am Türsturz der Balkone auf der ersten Etage stechen die Glaskeramik in Form von Schmetterlingen und Kacheln mit schematischen Pflanzenmotiven hervor. Ein horizontaler Streifen von Fliesen läuft der Mittellinie des Gebäudes entlang. Über den Stürzen der Doppelbogenfenster der obersten Etage sind Medaillons aus Keramik zu finden, auf denen Adler dargestellt sind. Entsprechend seiner künstlerischen Merkmale gehört dieses Gebäude zur sezessionistischen Bewegung mit Elementen aus dem Stil der Vormoderne.